Erfahrungen mit der BBVA sind seit dem Markteintritt der spanischen Großbank im Juni 2025 ein beliebtes Diskussionsthema. Viele Leser interessiert, ob das neue digitale Konto mit den attraktiven Zinsen und dem Cashback-Programm hält, was es verspricht. In dieser Analyse erhalten Sie eine fundierte Einschätzung aus professioneller Perspektive zu den Stärken und Schwächen der Angebote.
Was ist die BBVA?
Bei der BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) handelt es sich um eine international tätige Großbank mit über 165 Jahren Tradition. Der Hauptsitz befindet sich in Bilbao, Spanien. Mit rund 79 Millionen Kunden weltweit gehört sie zu den größten Banken Europas. BBVA startete im Juni 2025 eine vollständig digitale Bank in Deutschland. Filialen gibt es keine; Sie erledigen alles über die App oder das Online‑Portal. Das Angebot umfasst ein kostenloses Girokonto mit deutscher IBAN, eine digitale Debitkarte, Sparboxen, Festgeld und flexible Finanzierungsangebote. Einlagen sind gemäß der spanischen Einlagensicherung bis zu 100. 000 Euro pro Kunde geschützt. Die Seriosität der Bank gilt aufgrund der langen Geschichte und Regulierung in mehreren Ländern als hoch.
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BBVA Konto: Erfahrungen und Bewertung
Das Girokonto ist das Herzstück des Angebots. Es ist dauerhaft gebührenfrei und kann ohne Mindestgeldeingang eröffnet werden. BBVA lockt Neukunden mit 3 Prozent Zinsen p. a. für die ersten sechs Monate auf Guthaben bis zu 500. 000 Euro. Danach wird der Zinssatz vierteljährlich angepasst und entspricht 25 Prozent des aktuellen Einlagenzinssatzes der Europäischen Zentralbank. Die Zinsgutschrift erfolgt monatlich.
Neben dem Zinssatz bietet die Bank 3 Prozent Cashback auf Kartenzahlungen in den ersten sechs Monaten nach Kontoeröffnung. Die Rückvergütung ist auf Einkäufe bis 350 Euro pro Monat begrenzt, sodass maximal 63 Euro monatlich möglich sind. Das Konto umfasst eine kostenlose Debitkarte, Echtzeitüberweisungen, Multibanking‑Funktionen und eine Ausgabenanalyse. Ein Dauerauftrag zur Gehaltszahlung ist nicht erforderlich. 24/7‑Kundenservice auf Deutsch und Englisch ergänzt das Angebot.
Negativ fällt auf, dass ab dem siebten Monat der variable Zinssatz deutlich unter dem Einstiegsangebot liegen kann, weil er an die Zinspolitik der EZB gekoppelt ist. Außerdem gibt es keine Girocard und keine herkömmliche Kreditkarte; Kunden erhalten ausschließlich eine Mastercard‑Debitkarte. Bargeldabhebungen sind erst ab 150 Euro kostenlos; darunter fällt eine Gebühr von 2 Euro an. Einzahlungen sind nur in ausgewählten Partnergeschäften möglich. Bis Ende Januar 2026 sind diese Einzahlungen gratis; ab Februar 2026 berechnet BBVA 1,4 Prozent des eingezahlten Betrags als Gebühr. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Einlagensicherung über das spanische System läuft und somit außerhalb der deutschen Entschädigungseinrichtung liegt. Wer ein Gemeinschaftskonto benötigt, wird ebenfalls enttäuscht – diese Option gibt es aktuell nicht.
Bewertung: Das Girokonto überzeugt durch hohe Anfangszinsen, Cashback und eine intuitive App. Für digitale Kunden, die ihr Konto komplett online führen und wenige Bargeldgeschäfte tätigen, ist das Angebot attraktiv. Nach Ablauf der sechs Monate sinkt der Zinssatz aber deutlich; daher eignet sich das Konto eher als Zwischenparker für Guthaben und weniger als langfristiges Tagesgeldkonto.
BBVA Kreditkarte: Erfahrungen und Bewertung
Eine klassische Kreditkarte gibt es bei der BBVA nicht. Stattdessen gehört zu jedem Konto eine Mastercard‑Debitkarte. Sie ist dauerhaft kostenlos, sowohl in physischer als auch digitaler Form verfügbar und lässt sich in Apple Pay und Google Pay einbinden. Die Karte hat keinen aufgedruckten Sicherheitscode; dieser wird dynamisch in der App erzeugt, was die Sicherheit erhöht. Kartenzahlungen in der Euro‑Zone und in Fremdwährungen sind gebührenfrei. Für Bargeldabhebungen in der Euro‑Zone gilt die 150‑Euro‑Grenze: Abhebungen darunter kosten 2 Euro.
Das Cashback‑Programm bezieht sich auf diese Debitkarte: In den ersten sechs Monaten erhalten Sie 3 Prozent Rückvergütung auf alle Kartenumsätze (maximal 63 Euro monatlich). Danach entfällt das Cashback. Im Vergleich zu echten Kreditkarten fehlen allerdings Leistungen wie Reiseversicherungen, Kreditrahmen oder Bonusprogramme. Auch Hotel‑ und Mietwagenbuchungen können problematisch sein, da viele Anbieter eine echte Kreditkarte verlangen. Wer auf solche Dienste angewiesen ist, sollte eine alternative Kreditkarte zusätzlich nutzen.
Bewertung: Die Debitkarte eignet sich gut für alltägliche Zahlungen und bietet ein attraktives Sicherheitskonzept. Der Verzicht auf Jahresgebühren und Fremdwährungsentgelte ist positiv. Aufgrund der begrenzten Funktionen ersetzt sie jedoch keine vollwertige Kreditkarte.
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BBVA Tagesgeld: Erfahrungen und Bewertung
BBVA bezeichnet das Tagesgeld als Sparbox. Die Sparbox ist kein separates Konto, sondern eine Unterkategorie des Girokontos, mit der Sie Sparziele definieren können. Das Guthaben in der Sparbox wird mit dem gleichen Zinssatz wie das Girokonto verzinst: 3 Prozent p. a. in den ersten sechs Monaten, danach variabel in Abhängigkeit vom EZB‑Einlagenzins. Auszahlungen sind jederzeit möglich. Die Zinsgutschrift erfolgt monatlich.
Vorteilhaft sind der nahtlose Übergang zwischen Girokonto und Sparbox sowie die automatischen Sparregeln. Allerdings existiert keine Zinsgarantie über einen längeren Zeitraum hinaus. Nach Ablauf der sechs Monate ist der Zinssatz variabel und kann deutlich fallen. Für längerfristiges Sparen oder als echtes Tagesgeldkonto ist das Angebot daher weniger geeignet. Beachten Sie zudem, dass die Einlagensicherung weiterhin über das spanische System läuft und nicht über den deutschen Einlagensicherungsfonds.
Bewertung: Für kurzfristiges Parken von Geld und zum Aufbau kleiner Reserven ist die Sparbox interessant. Für einen längerfristigen Tagesgeldersatz oder hohe Rücklagen gibt es attraktivere und besser abgesicherte Angebote.
BBVA Festgeld: Erfahrungen und Bewertung
Als Ergänzung zum Girokonto bietet BBVA ein flexibles Festgeld mit einer Laufzeit von 24 Monaten. Der Zinssatz beträgt aktuell 2 Prozent p. a. und ist für zwei Jahre garantiert. Einlagen sind ab 500 Euro bis maximal 1 Million Euro möglich. Positiv ist die Flexibilität: Bei einer vorzeitigen Kündigung vor Ende der Laufzeit erhalten Kunden noch 1 Prozent Zinsen. Eine automatische Verlängerung gibt es nicht; nach Ablauf des Festgelds fließt das Guthaben zurück auf das Girokonto.
Die Kontoeröffnung und Verwaltung erfolgen komplett digital über die App. Wie beim Girokonto gilt die gesetzliche Einlagensicherung über die spanische Entschädigungseinrichtung bis zu 100. 000 Euro pro Kunde. Die Verzinsung ist im aktuellen Marktvergleich solide, aber nicht überdurchschnittlich; viele deutsche Banken bieten ähnlich hohe oder sogar höhere Festgeldzinsen. Außerdem sollte die spanische Einlagensicherung in Ihre Risikoabwägung einbezogen werden.
Bewertung: Das flexible Festgeld der BBVA eignet sich für sicherheitsbewusste Sparer, die einen festen Zinssatz für zwei Jahre möchten und dabei die höhere Flexibilität schätzen. Für sehr hohe Beträge oder längere Laufzeiten gibt es aber attraktivere Alternativen.
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BBVA Kredit: Erfahrungen und Bewertung
Die BBVA bietet eine Reihe flexibler Finanzierungen, die vollständig über die App beantragt werden können. Die wichtigsten Optionen sind:
- Dispositionskredit (Überziehungskredit): Direkt nach Kontoeröffnung steht ein Dispokredit von bis zu 500 Euro zur Verfügung. Nach einer positiven Bonitätsprüfung kann der Rahmen auf das bis zu Dreifache des monatlichen Geldeingangs erhöht werden. Der Sollzins liegt bei 9,95 Prozent p. a., abgerechnet wird vierteljährlich. Für gelegentliche Kontoüberziehungen ist das fair, aber nicht günstig.
- Pay & Plan: Mit diesem Ratenzahlungs‑Service lassen sich Karteneinkäufe der letzten 90 Tage in feste Raten umwandeln. Summen zwischen 200 und 3.000 Euro können über 3 bis 12 Monate abbezahlt werden. Der effektive Jahreszins beträgt 11,99 Prozent; es fallen keine weiteren Gebühren an. Dieser Service ist nützlich, um größere Anschaffungen kurzfristig zu finanzieren, der Zinssatz ist jedoch relativ hoch.
- Ratenkredit: Einzelne Berichte erwähnen einen digitalen Ratenkredit über 3.000 bis 10.000 Euro. Konkrete Konditionen sind allerdings schwer zu finden, da die Bank dieses Produkt offenbar zurückgestellt hat. Es bleibt daher unklar, ob und zu welchen Bedingungen der Ratenkredit derzeit verfügbar ist.
Insgesamt liegen die Zinssätze der BBVA‑Finanzierungsangebote im Mittelfeld des Marktes. Wer größere Kreditbeträge benötigt, findet bei deutschen Direktbanken oft bessere Konditionen und klare Kreditlinien. Für kleinere Beträge und kurzfristige Finanzierung bieten Dispokredit und Pay & Plan jedoch einfache und schnelle Lösungen direkt in der App.
Bewertung: Das flexible Finanzierungsangebot ist bequem, aber nicht besonders günstig. Für kleinere Beträge kann es sinnvoll sein; für größere Kredite lohnt ein Vergleich mit anderen Banken.
Kundenbewertungen für die BBVA Bank
Die Resonanz der Kunden auf die BBVA ist gemischt. Viele Neukunden loben die unkomplizierte Kontoeröffnung, das moderne App‑Design und die Kombination aus hoher Verzinsung und Cashback. Besonders gelobt wird die schnelle Verfügbarkeit der digitalen Debitkarte und der attraktive Neukundenbonus.
Kritikpunkte betreffen vor allem die Technik und den Service. Einige Nutzer berichten von Übersetzungsfehlern und Abstürzen in der App. Probleme beim Abruf von Überweisungen und Limitierungen bei täglichen Überweisungssummen wurden ebenfalls genannt. Die Gebührenstruktur bei Bargeldabhebungen und Einzahlungen sorgt für Unmut, insbesondere die 2‑Euro‑Gebühr unter 150 Euro und die 1,4‑Prozent‑Gebühr auf Bareinzahlungen. Die Tatsache, dass es keine Girocard und keine klassische Kreditkarte gibt, stört viele Nutzer. Zusätzlich äußern sich Kunden skeptisch zur Einlagensicherung über das spanische System. Insgesamt liegt die Durchschnittsbewertung in Bewertungsportalen im mittleren Bereich; positive und negative Stimmen halten sich die Waage.
Fazit: Chancenreiches digitales Konto mit Abstrichen
Die BBVA überzeugt als moderne Direktbank mit attraktiven Anreizen für Neukunden. 3 Prozent Zinsen und 3 Prozent Cashback in den ersten sechs Monaten sowie eine gebührenfreie Kontoführung sprechen vor allem technikaffine Kunden an, die ihr Banking komplett online erledigen. Die intuitive App und der gute Kundenservice machen den Einstieg leicht.
Dennoch sollten Sie die Einschränkungen kennen: Nach der Startphase sinkt der Zinssatz deutlich, Bargeldabhebungen unter 150 Euro und Bareinzahlungen kosten Gebühren, und eine Girocard oder echte Kreditkarte gibt es nicht. Auch die Einlagensicherung über das spanische System sowie das eingeschränkte Kreditangebot bergen Risiken bzw. Nachteile. Wer diese Punkte berücksichtigt und hauptsächlich bargeldlos bezahlt, kann das BBVA‑Konto als interessantes Zusatzkonto mit hohem Startvorteil nutzen.
