Der MSCI World Index

Warum Du Dir unbedingt den MSCI ETF anschauen solltest

Wissen to go:
  • Der MSCI World Index enthält die größten Unternehmen aller 23 Industriestaaten nach dem Börsenwert
  • Nach beliebigen 15 Jahre Investition in den MSCI umfassen die Renditen, gemessen ab 1975, im Durchschnitt 7,9 % pro Jahr.
  • ETFs eignen sich besonders als Grundlage für Dein gemischtes Anlageportfolio aus AktienETFs, Tagesgeld, Festgeld und vielem mehr.

Auch wenn Du noch Anfänger:in an der Börse bist, wirst Du früher oder später schon einmal was vom MSCI World Index gehört haben, denn viele Anleger:innen investieren in den internationalen Aktienindex.

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Was ist der MSCI World Index?

Der MSCI World Index ist ein internationaler Aktienindex und zugleich auch einer der bekanntesten Aktienindizes der Welt. Aus diesem Grund wird der MSCI World auch nicht selten Weltaktienindex genannt.
Viele Finanzexpert:innen auf Instagram & Co. empfehlen ihn auch gerne als DEN Index, in den Du investieren solltest. Der Grund hierfür ist vor allem die Tatsache, dass der Index die Wertentwicklung von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern abbildet. Aber Achtung: Nicht selten gehst Du beim Investieren in internationale Unternehmen mit anderen Währungen ein sogenanntes Währungsrisiko ein.

Im MSCI World Index sind 1.600 mittel- und auch großkapitalisierte Unternehmen aus 23 Industriestaaten vertreten. Diese werden auch umgangssprachlich aus Mid- und Large Caps bezeichnet. Diese Caps decken jeweils ca. 85 % der Streubesitz-Marktkapitalisierung eines jeweiligen Landes ab. Small- und Micro Caps, also klein- und kleinstkapitalisierte Unternehmen, finden im MSCI World Index keine Berücksichtigung.
FYI: Streubesitz wird die Summe aller Aktien genannt, die an der Börse gehandelt werden und nicht im Besitz des dazugehörigen Unternehmens oder des Großaktionär:in sind. Diese Anzahl der Aktien wird mit dem aktuell geltenden Börsenkurs multipliziert, um daraus die Marktkapitalisierung zu erhalten.
Am 31. Dezember 1969 startete der MSCI World Index mit einem Referenzwert von 100 Punkten und noch unter dem Namen „Capital International World Index“. Bei den meisten Artikeln steht jedoch das Jahr 1970 als Startzeitpunkt des Index, welcher durch den US-amerikanischen Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International (MSCI) berechnet wird.
Der Index erzielt inklusive der Ausschüttungen eine Rendite von rund 8.97 bis über 10 % pro Jahr. Dies ist unter anderem auch auf die breite Streuung des Index über Unternehmen, Branchen und Länder zurückzuführen, welche bei Anleger:innen für ein gutes Fundament für ein gemischtes Anlageportfolio sorgen.
Durch die Streuung können Schwankungen der Börse besser ausgeglichen werden.

Good to know: Im Vergleich zum DAX, der die 40 größten Unternehmen Deutschlands umfasst, streut der MSCI World nicht nur über Unternehmen und Branchen, sondern auch über verschiedene Länder.

Welche Länder sind im MSCI World zu finden?

Anders als bei dem MSCI All Countries World Index, bei dem unter anderem auch Unternehmen aus 24 Schwellenländer wie beispielsweise China oder Mexiko vertreten sind, umfasst der MSCI World ausschließlich Unternehmen aus Industrienationen.
So klassifiziert der Indexanbieter MSCi 23 sogenannte „Developed Markets (DM) Countries“. Diese entwickelten Länder sind: Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien und die USA
Die Gewichtung der jeweiligen Länder erfolgt jedoch nach der einzelnen Kapitalisierung des Marktes und kann sich jederzeit verändern.
Die Gewichtung der einzelnen Unternehmen wird wie folgt festgelegt: Die Bewertung an der Börse aller Unternehmen werden addiert und ins Verhältnis zu den anderen Ländern gesetzt.
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass wenn die Marktkapitalisierung von einem Land überproportional ansteigt, dann gibt es auch eine Erhöhung des prozentualen Anteils am Index.
Im Index selbst werden dann die einzelnen Länder nach der Größe der Marktkapitalisierung gewichtet, aktuell repräsentiert die USA hier mit Abstand den größten Aktienmarkt weltweit, dementsprechend erfolgt ein hoher Anteil beim Index.

Was noch wichtig zu wissen ist: Der Anteil eines Landes bleibt nie konstant, sondern von der jeweiligen Aktienmarkt-Entwicklung abzuhängen. Aus diesem Grund schwankt die Gewichtung von Zeit zu Zeit. Diese Gewichte der Länder sind nicht begrenzt, so könnten die Vereinigten Staaten von Amerika den Index noch stärker dominieren, wenn sich die Börsen natürlich in diese Richtung entwickeln würden.

Welche Unternehmen sind vertreten?

Wie Du jetzt schon gelernt hast, sind beim MSCI World Unternehmen aus den verschiedensten Ländern vertreten. Aber welche Unternehmen genau im Index vertreten sind, das klären wir jetzt.

Die Auswahl der jeweiligen größten Unternehmen werden am Börsenwert aus den einzelnen Ländern gemessen. Jedoch wird für eine Aufnahme in den Index nicht nur ein Augenmerk auf die Streubesitz-Marktkapitalisierung geworden.
Für die Indexaufnahme müssen auch viele Mindestkriterien erfüllt werden, wie zum Beispiel die Liquidität ihrer Aktien.
Das MSCI überprüft bei den Unternehmen jeden Tag das Handelsvolumen, also ob die Aktien zu jedem Zeitpunkt reibungslos an- und verkauft werden können und in welchem Ausmaß die Anteile auch an Börsen im Ausland gehandelt werden können.
Wie sich der MSCI World Index zusammengesetzt ist, wird jedes Quartal durch den Indexanbieter überprüft.
Circa 70 % der Marktkapitalisierung des Index bestehen aus den sogenannten Large Caps, und 15 % werden durch Mid Caps abgedeckt.

Das vermögendste Unternehmen im Index war gegen Ende April 2022 der Technologiekonzern Apple mit einem Indexanteil von 4,73 %. Das mag vielleicht nicht viel klingen, aber wenn wir Dir jetzt sagen, dass selbst das kleinste Unternehmen noch einen Marktwert von gut einer Milliarde Euro wert ist, dann ist das schon eine ganze Menge.
Das Gewicht eines jeden einzelnen Unternehmens im Index hängt vom Börsenwert des Unternehmens ab, denn umso höher dieser ist, desto größer ist der Anteil im Index.
Die Top Drei* im Index sind Apple, Microsoft und Amazon, dessen Anteile vom Index fast 10 % vom Index ausmachen (Quelle: msci-world.de). Nochmal ein Reminder: Im Index sind 1600 Unternehmen gelistet. Die Top Ten aller Positionen kommen übrigens aus den USA.

Welche unterschiedlichen Index-Varianten solltest Du kennen?

Der Wert des MSCI World Index wird börsentäglich einmal in der Minute neu berechnet und die jeweils zu diesem Zeitpunkt gültigen Kurse der gelisteten Unternehmen zu einem Punktestand zusammengefasst.
Wenn es zu diesem Zeitpunkt Börsen gibt, die wegen einer Zeitverschiebung zum jeweiligen Berechnungezeipunkt geschlossen haben, dann fließen die Schlusskurse vom Vortag in die Bewertung des Index mit ein.
Außerdem überprüft MSCI den Index in Hinblick auf die hinterlegten Aktienmärkt immer viermal im Jahr, nämlich im Februar, Mai, August und im November, bei Bedarf werden außerdem die Länderquoten angepasst.
Im Mai und November kommt es zudem zu einer neuen Gewichtung, einem sogenannten Rebalancing, um die bereits definierten Schwellen für Large und auch Mid Caps einhalten zu können.
Falls es Aktien gibt, die die Mindestkriterien nicht mehr erfüllen können, werden diese durch andere Wertpapiere bzw. Titel ersetzt.
Der Index selbst wird aber in drei verschiedenen Varianten berechnet. Im Folgenden erklären wir Dir, was man unter dem Kursindex (Price Index), Bruttoindex (Gross Index) und dem Nettoindex (Net Index) versteht.
Kursindex
Der Kursindex ist das Grundmodell, also hier der MSCI World Index. Dieser bildet die Wertentwicklung der enthaltenen Aktien ab und spiegelt demnach die Kursentwicklung der gelisteten Unternehmen wider. Jedoch werden beim Kursindex keine Dividenden berücksichtigt. Der Kursindex wird auf US-Dollar-Basis berechnet.

Bruttoindex

Beim Bruttoindex fließen bereits ausgeschüttete Dividenden wieder in den Index zurück, das kannst Du Dir wie bei thesaurierenden Fonds vorstellen. Die Wertentwicklung kann hier deutlich höher ausfallen als beim Kursindex. Expert:innen sprechen hier auch von einem Total-Return-Index oder auch Performance-Index. Quellensteuern, die bei ausländischen Aktien anfallen können, finden jedoch keine Berücksichtigung.

Nettoindex

Beim Nettoindex werden wie beim Performance- oder Bruttoindex ebenfalls die Dividenden wieder investiert. Jedoch werden hier die Quellensteuern von den Ausschüttungen abgezogen, bevor diese in die Berechnung des Index eingehen. Die Wertentwicklung des Nettoindex liegt unter der des Bruttoindex.

Die Rendite des MSCI World Index: Eine Reise in die Vergangenheit

Wenn Du wissen möchtest, wie sich Dein ETF in Zukunft entwickeln wird, solltest Du immer einen Blick in die Vergangenheit werfen.
Anfang 1979 bis Ende 2020 erzielt der MSCI als Kursindex eine durchschnittliche Rendite von 6,67 % pro Jahr. Inklusive Dividenden und abzüglich der Quellensteuer beträgt die annualisierte Rendite 8,97 %.
In Euro ist der MSCI World Index vom Startpunkt am 31. Dezember 1969 bei 100 Punkten im Durchschnitt um 5,65 % gewachsen. Umgerechnet in US-Dollar nach der Index um 5,85 % zu. Da der US-Dollar im gleichen Zeitraum zum Euro leicht an Wert verlor, hatte dies wiederum negative Währungseffekte für Anleger:innen in Euro.

In der nahen Vergangenheit, von 1975 bis Ende 2020 erzielte der MSCI World Index auf Eurobasis eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 9 %. Wer also in den letzten vergangenen Jahrzehnten beliebige 15 Jahre in den MSCI investierte, erlitt keinen Verlust – unabhängig vom Zeitpunkt des Einstiegs.
Jedoch fielen, je nach An- und Verkauf, die Renditen sehr unterschiedlich aus. Im Durchschnitt, gemessen ab 1975, umfassten die Renditen 7,9 % pro Jahr, im besten Fall sogar 14 %, im schlechtesten nur 1,3 %.
Umso kürzer die Anlagedauer, desto mehr nehmen diese Differenzen zu.

No risk, no fun! Das Währungsrisiko beim MSCI

Jedoch hängt die Rendite Deines Investments in den MSCI World Index auch von der Entwicklung des US-Dollars zum Euro ab.
Der Grund hierfür ist, dass der Index auch circa zwei Dritteln aus US-Werten besteht und der Dollar, nach wie vor, weltweit als Weltleitwährung gilt.
Wenn also der US-Dollar im Zeitraum Deines Investments im Vergleich zum Euro einen höheren Wert hat, dann erzielst Du einen positiven Währungseffekt.
Umgekehrt funktioniert dies jedoch genauso, wenn der US Dollar gegenüber dem Euro an Wert verliert, dann werden die US-Anteile im Verhältnis zum Verkaufszeitpunkt in der Währung des Euros weniger wert.


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Disclaimer

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